Der Hund läuft frei im Sichtbereich
Der Aktionsradius des Hundes in dieser Freiraumzone wird auf den näheren Sichtbereich beschränkt. Innerhalb der Freiraumzone 3 hat der Hund die Möglichkeit, beim Spaziergang ausgiebig am Wegrand zu schnuppern oder mit Artgenossen auf den entsprechenden Flächen zu toben.
Voraussetzungen:
— Sie sind in der Lage, den Hund jederzeit heranzurufen oder/und stoppen zu können.
— Sie lassen Hund und Umfeld nicht aus den Augen.
Der Hund erledigt auf sich gestellt Aufgaben in größerer Entfernung, auch außer Sicht
Dieser Bereich spielt vor allem bei der Ausbildung von Hunden eine Rolle, deren Einsatzgebiet dieses erforderlich macht. Beispielsweise bei Gebrauchshunden wie dem Jagd-, Rettungs- oder Diensthund.
Voraussetzungen:
— Sie können sicherstellen, dass sich Ihr Hund auf die von Ihnen gestellte Aufgabe beschränkt, wenn er sich außer Sicht befindet.
— Steuerbarkeit auf weite Distanz
— Kontaktaufnahme auf Zuruf oder Pfiff
— Stopp-Signal außer Sicht mit Rückruf
— Verlässlicher Apport
— Spurtreue
— Verweisen
— GPS
Die Kontrolle über den Hund ist nicht gegeben oder lässt sich nicht sicherstellen
Der Hund befindet sich zum Beispiel in Freiraumzone 5, wenn er sich ohne Aufgabenstellung außer Sicht bewegt, oder die „Leine als Nebensache“ nicht funktioniert und er an der Leine zieht. Ebenso, wenn Sie sich mit ihm in Situationen begeben, in denen Sie die Kontrolle über ihn verlieren könnten.
Situationen, die zum Kontrollverlust führen könnten:
— Türglocke: Hund läuft bellend zur Haustür und lässt sich nicht davon abhalten (Belästigung des Besuchers)
— Unbeaufsichtigter Aufenthalt des Hundes im Garten (Verbellen von Passanten, Katzen jagen etc.)
— Unkontrolliertes Aufeinander-Zulaufen- lassen bei Hundebegegnungen (nicht vorhersehbares Gruppenorganisierendes Verhaltensmuster (siehe S. 18)
— Nichtanleinen des Hundes bei Begegnungen mit Joggern und Radfahrern (Bewegungsreiz löst Hinterherjagen aus)
— Freies Vorauslaufen auf Wald- oder Feldwegen bei unübersichtlichen Weggabelungen (unvorhersehbare Begegnungen)
— Hund abseits von Wegen über Wiesen und Felder laufen lassen ohne definierte Aufgabenstellung im Rahmen von Freiraumzone 4 (Gefahr von Wildbegegnungen Kitze, Rehe, Hasen etc.)
— Freies Bei-Fuß-Gehen in verkehrsreicher Lage
Das zugehörige Buch „Der Hund an der Leine“ ist in unserem Shop erhältlich.
Schon seit Jahrzehnten wird in der Jagdhundeausbildung die Reizangel eingesetzt, um bei Jagdhundwelpen Motivation zum Nachhetzen und Zupacken zu wecken und speziell bei Vorstehhunden das Vorstehverhalten auszulösen und zu festigen. Im Bereich Familienhund wusste damals fast niemand, was eine Reizangel ist und wozu sie dienen könnte.
Welpen können regelrechte Wutanfälle bekommen, wenn man sie einschränkt, andere kommen einfach nicht zur Ruhe, sie schütteln alles was sie erwischen hin und her, sie zupfen und zerreißen was sie ins Maul bekommen, sie sind genau das Gegenteil eines süßen Welpen und mutieren zu regelrechten Monsterbabys.