Das Putzen der Zähne beim Hund ist ein gutes Mittel, um das Auftreten von bakteriell bedingten Zahnerkrankungen zu verhindern. Anfangs erschien es auch mir eher befremdlich, meinem Hund die Zähne zu putzen. Aber überzeugt hat mich folgendes: Die Entzündung des Zahnhalteapparats, also Parodontitis gehört zu den häufigsten Erkrankungen von Hunden überhaupt. Vier von fünf Hunden sind davon betroffen! Meine Hunde sollen nicht dazu gehören! Die Gefahr von Folgekrankheiten und damit eine Verschlechterung des gesundheitlichen Allgemeinzustandes will ich unbedingt vermeiden.
Die positive Gewöhnung an das Zähneputzen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zahnprophylaxe. Sehen Sie das Zähneputzen als Übungsfeld und machen Sie daraus eine positive Schmuse- und Kontaktübung. Der Hund lernt dabei, sich vertrauensvoll am Kopf und damit auch am und im Maul anfassen zu lassen und es dient generell zur Verbesserung seiner Sozialverträglichkeit in Bezug auf ein sich prinzipiell überall anfassen lassen. Sie können für die Eingewöhnung folgendermaßen vorgehen:
Erster Schritt
Beginnen Sie mit der Gewöhnung an eine gut schmeckende Zahnpasta, zum Beispiel mit Hühnchen- oder Fischgeschmack. Mag Ihr Hund das anfangs gar nicht, können Sie für eine schmackhafte Zahnpasta zum Beispiel auch Schlemmkreide (Kalziumkarbonat) mit Gemüse- oder Rinderbrühe anmischen. Über einige Tage wird die Zahnpasta auf dem Finger zum Ablecken angeboten oder auf die Zunge oder an die Lefze gebracht. Sie werden sehen, schon nach kurzer Zeit freut der Hund sich auf diese Extrabelohnungsleckereien.
Zweiter Schritt
Mit einem speziellen Fingerling beginnen Sie zuerst bei noch geschlossenen Kiefern das Zahnfleisch, erst im vorderen Bereich und dann auch hinten an den Backenzähnen, zu massieren. Später lockern Sie die Beläge an den Zahnaußenflächen durch leichte Hin und Herbewegungen und entfernen diese dann durch Abwischen, immer beginnend am Zahnfleisch in Richtung Zahnspitze. Mit Ruhe, viel Belohnung und Schmusen zwischendurch üben Sie dies über mehrere Wochen, bis der Hund dieses tägliche Ritual angenommen hat. Dann können Sie eventuell auf eine spezielle Hundezahnbürste umsteigen, mit der Sie dasselbe machen.
Dritter Schritt
Als nächstes erweitern Sie die Reinigung der Außenzähne nun langsam auch immer mehr auf die Zahninnenflächen.
Sind die Zähne ohne Belag und hat der Hund ein gesundes rosafarbenes Zahnfleisch, dann genügt es seine Zähne zwei- bis dreimal pro Woche zu putzen. Achten Sie darauf, dass nach dem Putzen keine schmierig weißlichen Reste mehr vorhanden sind. Fängt das Zahnfleisch immer wieder zu bluten an, deutet das auf einen Entzündungsherd hin. Putzen Sie dann zuerst einmal jeden Tag. Wird das Bluten nicht weniger, suchen Sie Ihren Tierarzt auf.
Die Selbstreinigung der Zähne hängt in entscheidendem Maße von der Kauaktivität Ihres Hundes ab. Wird viel gekaut, aktiviert sich der Speichelfluss und die Zähne bleiben sauber. Nimmt Ihr Hund das Zähneputzen positiv an, dann wird er es als zusätzliche Zuwendung genießen.
Übrigens: Wenn Sie an Ausstellungen teilnehmen wollen, muss Ihr Hund sich bei der dabei stattfindenden Zahnkontrolle unbeeindruckt zeigen. Wenn Sie die Zähne regelmäßig untersuchen und das Zähneputzen wie beschrieben geübt haben, wird Ihr Hund mit einer Zahnkontrolle keine Probleme haben!
Schon seit Jahrzehnten wird in der Jagdhundeausbildung die Reizangel eingesetzt, um bei Jagdhundwelpen Motivation zum Nachhetzen und Zupacken zu wecken und speziell bei Vorstehhunden das Vorstehverhalten auszulösen und zu festigen. Im Bereich Familienhund wusste damals fast niemand, was eine Reizangel ist und wozu sie dienen könnte.
Welpen können regelrechte Wutanfälle bekommen, wenn man sie einschränkt, andere kommen einfach nicht zur Ruhe, sie schütteln alles was sie erwischen hin und her, sie zupfen und zerreißen was sie ins Maul bekommen, sie sind genau das Gegenteil eines süßen Welpen und mutieren zu regelrechten Monsterbabys.